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Warum Windows 8 floppen wird

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Aus meiner persönlichen Erfahrung mit einer RC-Installation und dem, was ich gelesen [2] und gesehen habe, bin ich recht ratlos, was Microsoft da eigentlich macht.

Ganz abgesehen von den fürchterlichen Inkonsistenzen in der (Gesten)-Bedienung gibt noch ein ganz anderes Problem:

Mit Windows 8 wird für den Endnutzer ein Betriebssystem in zwei Varianten (x86 und ARM) und den altbekannten Versionsabstufungen (u.a. »normal« und Pro) erscheinen, dass auf Tablets und klassischen Rechnern gleichermaßen funktionieren soll. Dass diese Quadratur des Kreises mitnichten gelingen wird, zeigt schon die Aufsplittung der kürzlich vorgestellten Microsoft-Surface-Tablets: Einmal als günstige ARM-Variante mit jämmerlichem Bildschirm, einmal als x86 zu einem (vermutlich) hohen Preis — bei der Vorstellung wurde von »mit Ultrabooks vergleichbaren Preisen« gesprochen. Wo IT-Profis im Versions- und Plattform-Wirrwar noch mit Mühe durchblicken, stehen normale Nutzer wie der Ochse vor dem Berg. Niemanden interessiert es, ob im Tablet eine ARM- oder x86-CPU eingebaut ist und wie schnell sie taktet. Benutzer verknüpfen Produkte mit Plattformen und diese mit Programmen und dem gefühlten Erlebnis — und genau dies existiert bei Windows 8 nicht, weil es nicht das Windows 8 gibt. Der Leid tragende ist wieder der Nutzer, der dann feststellen wird, das viele Programme nicht dort funktionieren, wo sie es sollen.

Wie man ferner mit diesem Betriebssystem produktiv auf einem herkömmlichen PC arbeiten können soll, ist mir auch ein Rätsel. Wenn selbst so triviale Dinge wie die Systemsteuerung dank des Zwitterwesens Metro ./. klassischem GUI aufgespalten werden und man vor allem mit dem Fenstermanagement beschäftigt ist, ist man schnell geneigt, es beim alten zu belassen und weiter Windows 7 zu verwenden.

Vor rund 12 Jahren hat Microsoft eine Anzeigenkampagne gegen Linux geschaltet. Dort ist ein Pinguin in verschiedenen Mutationen (u.a. mit Frosch-Kopf und Hirschgeweih) zu sehen, versehen mit dem Claim, dass ein offenes Betriebssystem nicht nur Vorteile habe. Genau dies trifft nun auf Windows 8 auch zu. Man weiß im Zweifelsfall nicht, was man bekommt und was wie funktionieren wird.

Microsoft versucht zusammen schrumpfen zu lassen, was nicht zusammen gehört. Das wird nicht funktionieren: Profi-User werden unbeeindruckt weiter mit ihrem bisherigen System weiter arbeiten und ich vermute, dass für den Rest ein noch zu programmierender »De-Metrofier« bald ein großer Download-Hit werden dürfte.

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